Aufbau
Einer der wichtigsten Punkte in Bezug auf die Struktur des Werkes ist die Generationsproblematik, eng verbunden mit dem Terminus „verlorene Generation“. Remarque ist der festen Überzeugung, einer Generation anzugehören, die um ihre Jugend betrogen und ihrer Zukunft beraubt wurde. Diese Haltung zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman. Außerdem stellt die innere Entwicklung des Protagonisten Paul Bäumer ein wichtiges, strukturierendes Element des Romans dar.
Hinsichtlich der Struktur des Werkes „Im Westen nichts Neues“ fällt eine Handlung auf, in der die Zusammenhänge fehlen. Zahlreiche Episoden und Situationen, die für jeden Soldaten typisch sind, werden von Remarque aneinandergereiht: Der Kasernenhof-Drill, die Schanzarbeiten, die Ruhetage, die Szenen im Lazarett und der Heimaturlaub.
Bemerkenswert ist jedoch die Handlungsführung, in deren Rahmen immer mehr Vorzeithandlungen in das Geschehen eingebracht werden. Diese Rückgriffe ermöglichen es, Hintergrundinformationen zu liefern, die Zahl der Schauplätze zu erweitern sowie einige Verhaltensweisen (z.B. von Paul Bäumer) für den Leser verständlicher zu machen.
Die ersten drei Kapitel schildern das Etappenleben der Soldaten. Die Grausamkeit des Kriegs wird bereits an Kemmerichs qualvollem Sterben deutlich. Der Leser kann erahnen, dass die Rekruten den Tod an der Front zu erwarten haben. Der Leser erfährt außerdem einiges über die im Zentrum stehenden Figuren: Die vier Gymnasiasten Bäumer, Müller, Kropp und ...