Frau Korn
Die linientreue Beamtin
Käthe Korn ist die Leiterin des Jugendamtes Steyr-Land (S. 83). Zudem ist sie die Vorgesetzte der Fürsorgerin Cäcilia Grimm, welche für die Familie Breirather zuständig ist (S. 85). Frau Korn wird in der Erzählung ausschließlich in ihrer Funktion als Amtsperson beschrieben. Die Privatperson Käthe Korn bleibt unbekannt. Der Leser erfährt nichts über ihre Familie oder ihr soziales Leben. Ihr Aussehen wird nur mit einem Satz definiert: Käthe Korn trägt einen „harten Haarknoten im Nacken“ (S. 89).
Als die leibliche Mutter Sidonies, Maria Berger, endlich gefunden wird, erhält Frau Korn ein Schreiben der Kriminalpolizei Innsbruck (S. 90). Darin wird sie aufgefordert, Sidonies Charakter, ihr Schulverhalten und das Verhältnis zur Pflegemutter darzustellen. Anhand ihrer Bewertung soll dann über Sidonies Verbleib entschieden werden (S. 91).
Frau Korn ist darüber „entrüstet“, denn „man überließ ihr die Entscheidung“ (S. 91). Die obrigkeitshörige Beamtin scheut sich davor, Verantwortung zu übernehmen. „Ich, sagte Korn und lachte: Ich?“ (ebd.). Für ihre Arbeit benötigt sie „genaue Richtlinien“ (ebd.), auf die s...