Aufbau

Pyramidale, lineare oder wellenförmige Struktur

Der Aufbau von Gerhart Hauptmanns berühmtem Drama »Die Weber« kann aus mehreren verschiedenen Perspektiven heraus betrachtet und gedeutet werden. Vier verschiedene Thesen und Theorien werden nachfolgend geschildert. 

Als Erstes wird die klassische Interpretation vorgestellt, nach der das Stück über einen pyramidalen Aufbau, ähnlich den Modell von Gustav Freytag, verfügt. Die zweite Theorie beschreibt hingegen die kontinuierliche Steigerung bis zum 5. Akt mit einem anschließenden abrupten Spannungsabfall, der durch den Tod Hilses ausgelöst wird. Als dritte Variante des Dramenaufbaus wird die These von den 5 Einaktern beleuchtet, nach der alle Aufzüge kleine, in sich geschlossene ‚Mini-Dramen‘ mit Exposition, Wendepunkt und Katastrophe bilden. Die vierte und letztgenannte Interpretation verweist auf den wellenförmigen Aufbau des Schauspiels, der neben der zentralen Erzählung vom Weberaufstand auch die Milieubeschreibungen, Nebenhandlungen und Einzelschicksale miteinbezieht. 

Der pyramidale Aufbau

Einigen Interpretationen zufolge gleicht die Dramaturgie der »Weber« dem pyramidalen Aufbau des klassischen Dramas nach Gustav Freytag.  Dieses Modell baut auf einer fünfaktigen Struktur auf. Auch Hauptmanns Schauspiel ist in 5 Aufzüge unterteilt. Nach Freytag beginnt das klassische Drama mit einer Exposition (1. Akt), geht dann über in eine steigende Handlung mit erregendem Moment (2. Akt) und landet auf dem Höhe- bzw. Wendepunkt, auch Peripetie genannt (3. Akt). Anschließend folgt die fallende Handlung mit einem retardierenden Moment (4. Akt), bevor das Drama mit der sogenannten Katastrophe...

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