Das expressionistische Jahrzehnt

Industrialisierung und Gesellschaftsstruktur

Das sog. „expressionistische Jahrzehnt“ von 1910 bis ca. 1920 fiel in die Zeit des Wilhelminischen Kaiserreichs (1871 – 1918) und in die Anfänge der Weimarer Republik (1918 - 1933). Seit der Reichsgründung im Jahr 1871 hatte sich die Gesellschaft radikal gewandelt. Deutschland entwickelte sich zu einer der führenden Industrienationen. Die Industrialisierung stellte die Menschen jedoch auch vor ganz neue Herausforderungen, mussten sie sich doch inmitten einer für sie bis dahin unbekannten, zunehmend technisierten Welt neu orientieren und zurechtfinden. Der sich seitdem rasant entwickelnde industrielle Aufschwung führte zu neuem Wohlstand.

Die Gesellschaftsstruktur dieser Zeit war streng hierarchisch aufgebaut. Die Staatsspitze repräsentierte der Kaiser, der unbedingte Kaisertreue forderte. Gestützt wurde seine Autorität durch die Kirche, die adeligen Großgrundbesitzer und das Militärwesen. Einfluss auf das gesellschaftliche Geschehen übten außerdem die reichen Patrizierfamilien aus. Im Zuge der Industrialisierung etablierte sich mit den Fabrikanten und Unternehmern eine neue gesellschaftliche Oberschicht. Auch das höhere Beamtentum hatte eine gute Position innerhalb der Gesellschaft inne, im Gegensatz zu der großen Mehrheit der Arbeiter.

Imperialismus, Nationalismus und Krieg

Die imperiale Politik v...

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