Schuld und Scham

Die Schuldgefühle der drei Familienmitglieder

Scham ist damit verbunden, den sozialen Erwartungen an die eigene Person nicht genügen zu können, zum Beispiel eine gute Mutter oder einen guten Sohn zu sein. Das peinliche Gefühl, versagt zu haben, ist mit der Empfindung der Verlegenheit oder der Reue verbunden. Scham kann Unlustgefühle, aber auch körperliche Reaktionen, wie Erröten, Herzklopfen oder Blickvermeidung, verursachen.

Schuldgefühle entstehen dann, wenn ein bestimmtes Verhalten oder eine bestimmte Tat gegen ein geltendes Gesetz, bestehende Gebote, Werte oder Normen verstößt bzw. wenn jemand anderen Menschen ein Unrecht zufügt. Schuld- und Schamgefühle sind in der Novelle miteinander eng verknüpft. Sie dominieren die Novelle bis an ihr Ende und sind im Trauma der Familie verwurzelt.

Die Mutter des Ich-Erzählers leidet an schweren Schuld- und Schamgefühlen, denn sie glaubt, dass ihre panische Übergabe ihren Säugling Arnold an eine Fremde im Flüchtlingstreck voreilig war, da sein Leben gar nicht bedroht gewesen sei (S. 16). Auch die vermutete Vergewaltigung der Mutter durch russische Soldaten, vor welcher der Vater sie nicht beschützen konnte, löst bei beiden Elternteilen große Schuld- und Schamgefühle aus, die das gesamte Familienleben...

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