Herr Rudolf
Der hilfsbereite Polizist
Herr Rudolph ist eine der fünf Hauptpersonen in Ulrich Treichels Roman Der Verlorene. Zu Alter und Aussehen der Person gibt es im Buch keine Informationen. Herr Rudolph betreut als sogenannter Revierpolizist das nicht näher bezeichnete Stadtgebiet in Ostwestfalen, in welchem der Ich-Erzähler mit seinen Eltern wohnt (S. 58). Der Beamte ist ein „Freund der Familie“ (S. 58) und erhält vom Vater als Dank für seine polizeiliche Hilfe regelmäßig Pakete mit Fleisch- und Wurstwaren.
Als einzige handelnde Figur der Geschichte wird Herr Rudolph vom Ich- Erzähler bei seinem Nachnamen genannt. Dies kennzeichnet den Polizisten als individuelle Person. Ebenso wie auch alle anderen Charaktere schildert der Ich-Erzähler Herrn Rudolph aus seiner eigenen subjektiven Sicht.
Der Polizist taucht erstmals in der Novelle auf, als er zusammen mit einem Kriminalbeamten die Familie des Erzählers in deren Wohnhaus aufsucht (S. 58). Dabei nimmt der Kripobeamte Fingerabdrücke des Jungen und seiner Eltern, um diese später – zur Vorbereitung des anthropologisch-erbbiologischen Gutachtens – mit den Abdrücken des Findelkinds 2307 vergleichen zu können (ebd.).
Als der Berichterstatter viele Monate später mit den Eltern aus Heidelberg zurückkehrt, wohin die Familie zu Untersuchungen für das zu erstellende Gutachten gefahren war (S. 84ff.), erwartet sie Herr Rudolph auf dem Hof ihres Wohnhauses: Dort teilt er dann den Eltern mit, dass Einbrecher in der vorherigen Nacht das Kühlhaus des Vaters, in dem die Fleischvorräte des Großhandels gelagert wurden, aufgebrochen und ausgeraubt hätten (S. 127). Am Morgen waren zudem seine Kollegen von der Kriminalpolizei vor Ort und haben Spuren gesichert. Hinweise auf den Täter gibt es hingegen noch nicht (S. 129).
Der fürsorgliche Freund
Nachdem der Vater die schlechten Nachrichten vernommen hat, brich...