Tiersymbolik

Im Roman Der Schüler Gerber kommen mehrere Tiermetaphern vor, denen eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Im Folgenden werden die wichtigsten davon näher betrachtet.

Der Zelter

Ein Motiv, der sich durch den ganzen Roman hindurchzieht, ist der Zelter, mit welchem Kurt sich identifiziert. Ein Zelter ist ein leichtes Reitpferd, das sich vor allem im Mittelalter großer Beliebtheit erfreut hat. Der Zelter ist auch jenes Pferd, das oft in Sagen und Märchen von Prinzessinnen und Ritterfräulein geritten wird. Im Roman ist Kurt der Zelter, seine Prinzessin ist Lisa, die er zwar hofieren darf, doch nicht besitzen kann: „Ein weißer Zelter muß eine Strecke im Joch gehen ... dann wird er frei sein ... ganz frei ... edler, weißer Zelter ... er sprengt durch die Nacht ... Tausendundeine Nacht ... und die Prinzessin ... Lisa, Lisa, Lisa …“ (S. 69). Bereits in diesem ersten Satz, in dem der Zelter vorkommt, erkennt man, dass das Pferd nicht frei ist, doch besteht die Hoffnung, dass sich dies eines Tages ändern wird. 

Aber nicht nur in Bezug auf Lisa ist Kurt der Zelter. Auch im Angesicht des Terrors durch seinen Lehrer Artur Kupfer kommt das Bild des Zelters vermehrt vor, diesmal aber nicht als edles Reitpferd, sondern als geschundenes Tier, das durch Peitschenhiebe zu Boden gestreckt wird. Die Peitschenhiebe symbolisieren Kupfers Tyrannei und Sadismus sowie Kurts Misserfolge, das im Kot am Boden liegende Tier den Gesichtsverlust und K...

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