Erzähltechnik

Der auktoriale Erzähler ist in Torbergs Roman Der Schüler Gerber außerhalb der von ihm dargestellten Welt positioniert. Der Erzähler ist nicht Teil der von ihm erzählten Welt. Er ist nicht in die Handlung involviert und befindet sich räumlich und zeitlich außerhalb des Geschehens. Wenn der Erzähler im Erzählten nicht selbst handelt oder ins Geschehen eingreift, dann spricht man von einem heterodiegetischen Erzähler.

Der Erzähler berichtet in der 3. Person im Präteritum, stellt die Handlungen, Situationen und Figuren von außen dar, hat aber auch Einblick in die Innenwelt der Hauptfigur und der Nebenfiguren, wie z. B. hier in Lisas Gefühlswelt: „Angenehme Erschlaffung hatte sich ihrer bemächtigt. Sie überblickte ihr Dasein und sah die Möglichkeit, noch einige unendlich lange Jahre so zu leben, wie es ihr behagte. Das war für den Augenblick ausreichend, um sie in jene Stimmung zu versetzen, in der sie an Kurt Gerber, an seine ungebärdige, hochfliegende und in ihrer Reinheit sehr anstrengende Liebe mit einer Art von wohlgefälliger Rührung dachte.“ (S. 141-142).

Der auktoriale Erzähler deutet oft Situationen, die später im Roman tatsächlich geschehen, voraus. Der Leser erfährt z. B. mehr über Lisa Berwald und ihren Charakter und weiß genau, wie diese zu Kurt steht, während der Schüler ahnungslos ist un...

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