Vergleich ”Der blonde Eckbert“ mit ”Frau Holle“

Ludwig Tiecks Erzählung „Der blonde Eckbert“ (1797) weist in Bezug auf die inhaltliche und formale Ausgestaltung einige Parallelen zu dem Märchen „Frau Holle“ (1812) der Brüder Grimm auf, zumal beide Texte auf vergleichbare Weise den problematischen Reifeprozess eines jungen Mädchens thematisieren. Sowohl Frau Holle als auch die alte Frau der Waldeinsamkeit repräsentieren diesbezüglich eine mythische Mutterfigur, die so lange Geborgenheit gewährt, solange man ihren Regeln folgt.

Vergleichbar sind auch Bertha, die Protagonistin des „Blonden Eckbert“, und die beiden Protagonistinnen aus „Frau Holle“: Bertha durchlebt eine unglückliche Kindheit, verlässt als Achtjährige, von sozialer Not getrieben, das elterliche Heim und tritt eine Reise durchs Gebirge in die „Waldeinsamkeit“ an; im Haus der alten Frau hat sie schließlich zahlreiche Aufgaben zu erledigen, die sie zunächst auch pflichtgetreu und gewissenhaft erfüllt. Ähnlich wie Goldmarie reift Bertha unter der Anleitung der Alten zu einer jungen Frau heran, die den idyllischen Zustand im Ein...

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