Mitläufer und Handlanger
Die menschenverachtenden und rassistischen Überzeugungen der Nazisten zersetzen innerhalb weniger Jahre die gesamte deutsche Gesellschaft und sähen Zwietracht, Missgunst, Hass und Aggressionen in allen Lebensbereichen. Dies zeigt sich nicht nur im Großen in Form von paramilitärischen Organisationen, Konzentrationslagern und der Gestapo, sondern auch im Kleinen durch den überall präsenten Überwachungsstaat, der von jedem unterstützt werden kann: „Teilweise war die Anweisung schon an die Blockwarte gegangen, aber noch nicht von den Blockwarten an die Hauswarte.“ (S. 278). So kann jeder zum Täter werden, oft aus völlig niederen Beweggründen, wie familiärem Zwist (Bürgermeister Wurz, S. 213 ff.) oder reiner Niedertracht (Schenks Nachbar, S. 281). Im gesellschaftlichen Leben werden gezielt Gruppen ausgeschlossen und erniedrigt: „…der neue Mieter, Brandt, hatte alles ausräuchern lassen, was ihn an Juden erinnerte, ein Wunsch, dem die Firma Heilbach gern entgegenkam“ (S. 91).
Die passiven Mitläufer
Während des NS-Regimes sind viele Deutsche Mitglieder in der NSDAP, um nicht behelligt und unterdrückt zu werden. Sie sind typische Mitläufer, die um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten. Darüber hinaus profitiert derjen...