Rezeption und Adaptation

Erste Veröffentlichung in Moskau, Mexiko und den USA

Mehrere Emigranten, die „Das siebte Kreuz“ vor seiner Publikation in den 1940er Jahren lesen können, äußern sich äußerst positiv zu dem Werk und heben hervor, dass der Roman auch in diesen schweren Zeit Hoffnung vermittelt und das Problem des Nationalsozialismus als einen überwindbaren Zeitabschnitt der Geschichte darstellt. 

Der deutsche Dichter Stephan Hermlin erklärt zum Beispiel die starke Wirkung des Werkes unter den deutschen Emigranten auch damit, dass sie Deutschland vor noch nicht allzu langer Zeit verlassen haben und ihnen im Roman „die Heimat mit ihrer Landschaft und ihren Menschen mit bestürzender Wahrhaftigkeit begegnete”. (Quelle)

Zwischen der Fertigstellung des Romans und der Herausgabe des Buches im Exil vergehen ganze drei Jahre. Die Publikation des Werkes geht beinahe so atemlos und voller Umwege vor sich wie die darin dargestellte Flucht. Nachdem 1939 die ersten beiden Kapitel in der in Moskau erscheinenden Exilzeitschrift „Internationale Literatur. Deutsche Blätter“ veröffentlicht worden sind, kommt es direkt zu einer Zäsur: Die weitere Veröffentlichung des Werkes in der Sowjetunion wird mit Ausbruch des Krieges aufgrund politischer Gründe und des Nichtangriffspakts zwischen der Sowjetunion und Deutschland unterbunden. 

Insgesamt sollen nach Fertigstellung des Romans zu Beginn des Zweiten Weltkriegs vier Abschriften existiert haben. Doch nur eine einzige von ihnen schafft es bis zu Seghers Verleger in die USA. Die anderen Fassungen verbrennen im Bombenhagel, gehen auf der Flucht verloren und werden von der Gestapo entdeckt. 

Die Veröffentlichung im Ausland verzögert die Drucklegung erneut, da das Werk in deutscher Sprache verfasst ist und eine Übersetzung vorgenommen werden muss. James A. Galston übersetzt schließlich das Werk sehr nahe am Original ins Englische, kürzt allerdings einige Passagen, die aus Sicht des Verlags nicht dem Geschmack des amerikanischen Zielpublikums entsprechen. 

1942 werden die deutschsprachige Ausgabe in Mexiko beim Verlag „El Libro Libre“ und die englischsprachige Version des Werkes beim Verlag Little, Brown & Co. in Boston veröffentlicht. 

Allen „toten und lebenden Antifaschisten Deutschlands“ gewidmet, trifft die Erzählung den damaligen Zeitgeist enorm und das Interesse des amerikanischen Publikums ist für einen deutschen Exilroman außerordentlich groß. D...

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