Figurenkonstellation
Klicken Sie auf das Bild, um die Grafik zu vergrößern.
Die Hauptprotagonistin Doris kann sich im Roman Das kunstseidene Mädchen auf zwei enge und zuverlässige menschliche Bindungen verlassen, die den gesamten Handlungsverlauf über andauern. Alle anderen Beziehungen zu Männern und Frauen sind oberflächlicher Natur und/oder nur von kurzer Dauer.
Die engen Bezugspersonen
Die Mutter unterstützt Doris, als diese arbeitslos wird, und verschafft ihr eine Statistenrolle am Theater. Als Doris nach dem Manteldiebstahl vorhat, nach Berlin zu fliehen, gehört die Mutter neben ihrer Freundin Therese zu den beiden Personen, die von Doris´ Plan wissen.
In Berlin angekommen vermisst Doris ihre Mutter sehr und denkt oft an sie. Sie schreibt ihrer Mutter imaginäre Briefe, die sie deshalb nicht abschicken kann, da sie befürchtet, von der Polizei gesucht zu werden. Als Doris bei dem wohlhabenden Industriellen Alexander wohnt, schickt sie ihrer Mutter zahlreiche Geschenke.
Therese ist die Arbeitskollegin von Doris in der Anwaltskanzlei und zugleich ihre beste Freundin. Therese organisiert für Doris ein Treffen mit deren Exfreund Hubert, nachdem dieser sich von seiner Frau getrennt hat und in die rheinische Kleinstadt zurückgekehrt ist. Außerdem vermittelt Therese Doris ihre erste Unterkunft in Berlin und leiht ihr Geld für die Zugfahrt. Doris bedankt sich bei Therese, indem sie ihr während ihrer Affäre mit Alexander großzügige Präsente schickt.
Die weiblichen Bekannten
Als Doris als Statistin am Theater arbeitet, empfindet sie ihre Kollegin Mila von Trapper als große Konkurrenz. Sie ist eifersüchtig auf die Schauspielerin und sperrt sie während einer Probe voller Hass in der Toilette ein, um ihre Rolle zu bekommen.
In Berlin lebt Doris einige Wochen bei Margrete Weißbach und später bei Tilli Scherer. Die jungen Frauen verstehen sich gut und es entwickelt sich für die Zeit des Zusammenwohnens eine kurze Freundschaft.
Die Liebe zu Männern
Doris führt eine einjährige Beziehung mit dem fast 10 Jahre älteren Physiker Hubert, der sie ein Jahr vor Beginn der Handlung verlässt, um eine andere Frau zu heiraten. Danach verliebt Doris sich in den Grafiker Ernst, der ihre Gefühle aber nicht erwidert und dem sie daraufhin selbst – allerdings unter großem Liebeskummer – den Rücken kehrt.
Die Affären
Doris hat im Buch zahlreiche, teilweise auch sexuelle Affären mit älteren Herren und lässt sich von ihnen aushalten. Die vermögenden Freier trifft Doris oft jeweils nur wenige Male, um sich anschließend einem anderen zuzuwenden. Der Unternehmer Alexander bildet deshalb eine Ausnahme, da Doris sogar für eine kurze Zeit bei ihm wohnt, bis dessen Frau aus dem Urlaub zurückkehrt.
Die erotische Freundschaft
Zu dem blinden Herrn Brenner hat Doris zwar auch eine erotische Beziehung, bekommt von ihm aber keine finanzielle Unterstützung. Stattdessen kümmert sich Doris liebevoll um den einsamen Nachbarn, indem sie ihn besucht und ihm Geschichten aus der Großstadt erzählt. Einmal unternimmt sie mit ihm sogar einen Stadtrundgang durch Berlin. Als Herr Brenner in ein Heim kommt, endet die Beziehung.