Herr Brenner
Der blinde Elsässer
Herr Brenner wohnt in der Berliner Münzstraße am Alexanderplatz, und zwar im gleichen Haus wie Tilli Scherer (S. 56). Er ist verheiratet, 40 Jahre alt und stammt ursprünglich aus dem Elsass (ebd.). Über Brenners Aussehen ist nichts bekannt, nur einmal erwähnt Doris, dass er „einen schönen Mund“ habe (S. 56).
Im Ersten Weltkrieg hat Herr Brenner „als Deutscher gekämpft“ (S. 56) und ist infolge einer Kriegsverletzung erblindet. Als gebürtiger Elsässer bekommt Herr Brenner keine Kriegsrente ausgezahlt (S. 56). Er verbringt den ganzen Tag in der Küche seiner Wohnung und hängt seinen Gedanken nach (S. 56f.).
Frau Brenner ist Weißnäherin. Sie ist eine dominante Frau, die Doris als „sehr alt und böse“ (S. 56) charakterisiert. Sie will ständig dafür bemitleidet werden. Sie erlaubt weder Ablenkung noch Besuch für ihren blinden Mann, der völlig abgeschottet von anderen Menschen in ihrer Wohnung lebt (vgl. S. 56, 57).
Obwohl sie sich selbst für selbstlos und gütig einschätzt, ist Doris der Ansicht, sie sei egoistisch und „gemein“ (S. 57). Mode und Schick interessieren sie nicht. (vgl. S. 56). Herr Brenner ist auf ihre Ehefrau völlig angewiesen. Er stellt sich vor, dass sie „lange gelbe Zähne“ (S. 57) hat. Dieses Bild scheint ihre Aggressivität und Dominanz zu versinnbildlichen.
Manchmal, wenn seine Frau bei der Arbeit ist, bekommt Herr Brenner Besuch von Doris. Er freut sich über die Anwesenheit de...