Sprache

Doris alltägliche Sprache

Die Sprache des Romans ist die der Ich-Erzählerin Doris, welche aus einer unteren sozialen Schicht stammt. Doris verhält sich in Bezug auf ihre eigenen Leistungen oft unrealistisch. Zum Beispiel erzählt sie, nachdem sie eine Stellung als Statistin in dem Theater ihrer Heimatstadt erhalten hat: „Es hat sich einschneidendes geschehen, denn ich bin jetzt Künstlerin.“ (S. 17).

Am Anfang der Geschichte schildert sie ihre angeblich besonders guten sprachlichen Fähigkeiten: „Und ich bin ganz verschieden von Therese und den anderen Mädchen auf dem Büro und so, in denen nie Großartiges vorgeht. Und dann spreche ich fast ohne Dialekt, was viel ausmacht und mir eine Note gibt, besonders da mein Vater und meine Mutter einen Dialekt sprechen, das mir geradezu beschämend ist.“ (S. 3).

Doris benutzt oft eine fehlerhafte Umgangssprache und spricht überwiegend Alltagsjargon. Sie macht zahlreiche grammatische und syntaktische Fehler, wie hier zum Beispiel: „viel Zeitungen“ (S. 11); „Eine Frau, das sich die Haare gelb färbt.“ (S. 14); „Es gibt eine Untergrundbahn, die ist wie ein beleuchteter Sarg auf Schienen“ (S. 39); „Und bin eine Nacht gefahren.“ (S. 40); „Hab ich gesagt ihm.“ (S. 106).

Auffallend ist auch ihre oft falsche Wortwahl, die manchmal humoristisch klingt: „… im Nachthemd, das mir über meine anerkannte Schulter gerutscht ist,“ (S. 4); „Und schrumpfe hochmütig die Nase“ (S. 19) (vgl.: die Nase rümpfen); „gelogene Krankheit“ (S. 29); „…vor drei Jahren war er auch noch ein Elite.“ (S. 86); „Da wurde ich Wut.“ (S. 123).

Die Ich-Erzählerin verwendet oft die falsche Zeitform: „Aber dann hatte er seinen Doktor und war fertig studiert…“ (S. 10); „Ich überwältige mich.“ (S. 75). Sie benutzt fehlerhafte Kasuskonstruktionen: „wegen dem Feh“ (S. 38); "so mit mein Herz lieben wie dieses Feh" (S. 117) oder „mein lachsfarbenes Kombination“ (S. 11). Sie verwechselt Genus und Tempus: „Aber dann hatte er seinen Doktor und war fertig studiert“ (S. 10); „Da habe ich ihnen schließlich den Schlager gesungen von Elisabeth und ihre schönen Beine“ (S. 25).

Die sprachliche Gestaltung des Romans ist vom Charakter und Bildungsstand der Ich- Erzählerin bestimmt. Doris‘ Sprache ist Ausdruck ihrer mangelhaften Ausbildung: „…wo ich keine Bildung habe und keine fremden Sprachen außer olala und keine höhere Schule und nichts. Und kein Verstehen um ausländische Gelder und Wissen von Opern und alles, was zugehört. Und Examens auch nicht.“ (S. 107). Es fällt ihr auch schwer, sich zu informieren: „Denn Zeitungen sind mir so langweilig, und ich verstehe sie nicht richtig.“ (S. 40).

Doris ist sich ihrer Unwissenheit bewusst und leidet oft unter dieser Situation: „…denn immerzu sind in meinem Leben Dinge, die ich nicht weiß, und immer muss ich tun als ob und bin manchmal richtig müde vor lauter Aufpassen, und imme...

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