Autobiografische Bezüge
Aufgrund von Daniel Kehlmanns großen Erfolg mit „Die Vermessung der Welt“ kann man auf die Idee kommen, der Titel des Nachfolgeromans, „Ruhm”, sei auf Kehlmanns persönliche Lebenssituation nach der Veröffentlichung seines Bestsellers „Die Vermessung der Welt“ (2005) bezogen, durch die der Autor plötzlich ins Rampenlicht gerät.[1] Allerdings stuft der Schriftsteller die riesige Anerkennung nicht unbedingt als Ruhm ein, sondern eher als Glücksfall (Spiegel-Interview, Januar 2009).[2]
„Ruhm“ dreht sich um verschiedene Figuren, von denen einige eindeutig in Großstädten leben (Orte und Zeit). Auch der Autor des Romans, Kehlmann, ist mit dem Großstadtleben vertraut: Er lebt in Wien und Berlin.
Die zentrale Figur, die am meisten Einfluss auf die einzelnen Geschichten in „Ruhm“ ausübt, ist der Starautor Leo Richter. Er hat einen ähnlichen Ruhm geerntet wie Daniel Kehlmann. Er schreibt Kurzgeschichten (S. 29), was ebenfalls auf Kehlmann zutrifft. Leo Richter hält an deutschen Kulturinstituten Vorträge über sein Schaffen – Daniel Kehlmann arbeitete an verschiedenen Universitäten als Dozent im Fach Poetik. Soweit lassen sich ein paar Parallelen zwischen der Figur Richter und seinem Erfinder, Kehlmann, feststellen.
Doch Kehlmann möchte nicht mit seiner literarischen Schöpfung gleichgesetzt werden. Die Parallelen zwischen sich und Leo Richter habe er als „Falle“ in den Roman hineingeschrieben: Er wollte sehen, ob seine Kritiker die Parallelen zitieren würden, um zu beweisen, dass Leo Richter eine Art literarische Version Kehlmanns sei.
Der Schriftsteller erklärt, bei den Eigenschaften Richters handele es sich um „Keine Selbstbeschreibung“.[3] Er arbeite im Gegensatz zu Richter eher erfinderisch, während Leo Richters Figuren autobiografisch inspiriert sind: Er benutzt sehr häufig Figuren, wie seine Freundin Elisabeth, aus dem echten Leben als Vorlage für Romanfiguren.
Eine weitere (nich...