Sprache
Wortschatz
Ruhm ist zum größten Teil in einer leicht verständlichen, dem üblichen Wortschatz entsprechenden modernen Sprache geschrieben worden. Einige wenige Begriffe stammen aus dem Österreichischen und sind in Deutschland eher in geringem Umfang verbreitet, so das Wort „Stiegenhaus“ (S. 165) für Treppenhaus und die Aussage, dass ein Kind „greint“ (S. 67), was so viel wie „weint“ bedeutet. Dass die Frage, „ob Kinder heute noch Räuber und Gendarm spielen“, der Figur Rosalie „anachronistisch“ (S. 57) erscheint, ist eine der wenigen Ausnahmen, in denen Begriffe aus gehobener Sprache verwendet werden.
Ansonsten ist der Roman sprachlich sehr klar und einfach formuliert und auch für jugendliche Leser gut geeignet.
Derber Ausdruck und Umgangssprache
In der ersten Geschichte „Stimmen“ wird eine recht rohe, unbehagliche Stimmung erzeugt. Das geschieht teilweise durch die Sprache, welche nichts beschönigt. Zum Beispiel wird beschrieben, wie sich in der überfüllten S-Bahn „eine fette Frau“ (S. 9) an Ebling presst. Diese Aussage wirkt beleidigend und spiegelt die Stimmung der Hauptperson wider, die von einer gewissen Menschenfeindlichkeit gekennzeichnet ist.
In „Rosalie geht sterben“ wird ebenfalls derbe Sprache verwendet: „Was für kluge Dinge. Schieb sie dir in den Arsch!“ (S. 72), sagt Rosalie empört zu ihrem Schöpfer Leo Richter, als sie die Fassung deshalb verliert, weil er eine Geschichte über sie schreibt, in der sie sterben soll.
Mollwitz, der in „Ein Beitrag zur Debatte“ beinahe eine eigene Sprache zu sprechen scheint, äußert häufig umgangssprachliche oder saloppe Ausdrücke, wie zum Beispiel „Stahlidee“ (S. 133), „da könnt ihr drauf Kies essen“ (S. 134) oder „Bullshit verzapfen“ (S. 134).
Sprachliche Fehler
In „Stimmen“ wird mithilfe sprachlicher Fehler dargestellt, dass einige Menschen die deutsche Sprache nicht beherrschen. Der Techniker Ebling liest die „kryptischen Schadensmeldungen“ von Computerhändlern, wie: „Kunde sagt, Resettaster betätigt wg. Abschalten kurz v. Displäy, aber zeigt Zerro an“ (S. 13).
Die Geschichte „Ein Beitrag zur Debatte“ enthält sprachliche Fehler und Ellipsen, zum Beispiel, als der Blogger Mollwitz in seinem Posting für eine Website zusammenfasst, was seine Mutter zu ihm gesagt hat: „Ganzes Wochen-Ende weg, ach so, und was sie denn tun soll und ob mirs egal“ (S. 139). An anderer Stelle schreibt er: „Okay, ein Profi wie ich kann eine Presentation schon machen“ (S. 145). Die Fehler dienen der Charakterisierung des Bloggers Mollwitz, der seinen Beitrag wahrscheinlich recht unüberlegt und schnell verfasst. Er scheint jedoch Schwierigkeiten mit seiner Muttersprache zu haben.
Mollwitz kombiniert zudem die Konjunktion „weil“ mit einem Hauptsatz: „weil hatte auf andrer Website was gelesen“ (S. 135). Dies ist ein klassischer Fehler im mündlichen Sprachgebrauch, der jedoch im Schriftl...