Rassismus und Sklaverei
Ungeachtet der Nationalitätenfrage ist Humboldt ein Verfechter der individuellen Freiheit. So spricht er sich, als er Gast bei dem US-Präsidenten Thomas Jefferson ist, bei Tisch entschieden gegen „den Albdruck der Sklaverei“ (S. 270) aus. Dies bringt ihm jedoch ebenso Argwohn ein, wie später im Leben, als er vermutet, seine Indienexpedition sei aufgrund seiner Überzeugungen nicht zustande gekommen: „Keiner wolle einen Feind der Sklaverei in seinem Land haben.“ (S. 278). Dennoch scheint es Humboldt auch hier eher ums Prinzip als um die Liebe zum Menschen zu gehen, denn er betont auch öffentlich: „Die zweitgrößte Beleidigung des Menschen sei die Sklaverei. Die größte jedoch die Idee, er stamme vom Affen ab.“ (S. 301).
Humboldt steht in starkem Kontrast zum Jesuitenpater Zea, der seinen kirchlich begründeten Missionsauftrag mithilfe von Gewalt und Unterdrückung i...