Das Motiv der Suche

Diese Begrenzung der Wissenschaft, derer sich die Protagonisten im Laufe ihres Lebens mehr und mehr bewusst werden, ändert jedoch nichts am Wissensdrang von Gauß und Humboldt. Ständig sind beide auf der Suche, sowohl nach der wissenschaftlichen Erkenntnis als auch nach ihrem Platz im Leben.

Bereits als Kind erhalten Humboldt und sein Bruder von ihrem Hauslehrer, dem Kant-Schüler Marcus Herz, den Ratschlag: „Wann immer einen die Dinge erschreckten, sei es eine gute Idee, sie zu messen“ (S. 25). Als Wissenschaftler scheint sich Humboldt dies besonders zu Herzen zu nehmen und untersucht alles, „was nicht Füße und Angst genug hatte, ihm davonzulaufen“ (S. 84). Und auch als Mensch scheint er diese Sicht auf die Welt verinnerlicht zu haben: „Nichts sei zuverlässig, sagte er zu dem ihn aufmerksam beobachtenden Hund. Die Tabellen nicht, nicht die Geräte, nicht einmal der Himmel. Man müsse selbst so genau sein, daß einem die Unordnung nichts anhaben könne“ (S. 161). Ausgerechnet derjenige Forscher also, den es in die Welt hinauszieht, scheint Ruhe und Or...

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