Entstehung

Ebenso unterschiedlich wie die beiden Protagonisten von Die Vermessung der Welt sind auch die Anlässe, zu denen Daniel Kehlmann mit ihnen in Berührung kommt: Gauß kennt er seit der Schulzeit, auch aus anekdotenhaften Erzählungen, und trifft später abermals auf den Mathematiker, als er Leonard Mlodinows Buch Euclid's Window (2001) über die Geschichte der Geometrie liest. Humboldt lernt Kehlmann hingegen erst dann näher kennen, als er sich dank eines Stipendiums für zwei Monate in Mexico City aufhält. Dort liest Kehlmann in umfangreichem Maße südamerikanische Literatur und wird darauf aufmerksam, dass Alexander von Humboldt aufgrund seiner Forschungsreise in Lateinamerika noch heute noch äußerst präsent ist. Als Kehlmann bei seiner Recherche über Humboldt schließlich herausfindet, dass Gauß auf dem Naturforscherkongress 1828 bei Humboldt zu Gast war, formt sich in seinem Kopf endgültig die Idee für Die Vermessung der Welt: Das Zusammentreffen zweier großer Forscher, von denen der eine ständig reist und doch weltfremd bleibt und der andere immer zu Hause verweilt und trotzdem geistige Freiheit in sich trägt.

So entsteht eine, nach Kehlmanns eigenen Worten bissige Satire darüber, was es bedeutet, deutsch zu sein. Kehlmann befürchtet zunächst noch, das Publikum würde sich dadurch verletzt fühlen, doch zu seiner eigenen Überraschung geschieht genau das Gegenteil und der Roman wird gerade bei den deutschen Lesern ein Hit. Vermutlich liegt dies auch darin begründet, dass die Auseinandersetzung mit dem ...

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