Carl Friedrich Gauß
Die Vorliebe für die Mathematik
In Braunschweig wächst Gauß als einziger Sohn eines Gärtners in ärmlichen Verhältnissen auf. Er leidet unter schlechter körperlicher Kondition: Ständig ist er „nahe am Weinen“ (S. 69). Trotzdem startet er schon im Kindesalter eine Karriere, die ihm den Titel „Fürst der Mathematiker“ (S. 12) einbringt: So korrigiert er die Rechnungen seines Vaters und bringt sich selbst das Lesen bei, bevor der Mathematiklehrer Büttner seine Hochbegabung erkennt, als Gauß mit acht Jahren selbstständig die später nach ihm benannte Summenformel aufstellt (S. 68). Weder Büttners Assistent Bartels noch das Gymnasium werden Gauß‘ hohen Ansprüchen gerecht, sodass Hofrat Zimmermann, Professor an der Universität Göttingen, ihm ein Stipendium des Herzogs von Braunschweig verschafft.
Als neunzehnjähriger Student schließlich entdeckt Gauß unter starken Zahnschmerzen eine Methode, nur mit Zirkel und Lineal ein Siebzehneck zu konstruieren. Er beendet sein Studium mit summa cum laude, ohne „das mündliche Examen“ (S. 107) machen zu müssen, und vollendet mit Anfang zwanzig sein Lebenswerk, das arithmetische Grundlagenwerk Disquisitiones Arithmeticae. So stellt er noch als Student fest: „Er war Anfang zwanzig, und sein Lebenswerk war getan. Er wußte: Wie lange er auch noch da sein würde, er könnte nichts Vergleichbares mehr zustande bringen“, (S. 115).
Er lernt seine spätere Frau Johanna und deren beste Freundin Minna kennen. Ein Jahr später lehnt sie seinen ersten Heiratsantrag ab, aber nimmt kurz darauf seinen wiederholten Antrag an. Er war bereit, Selbstmord zu begehen, wenn sie Nein gesagt hätte. Häufig plagen ihn Zweifel an seinen geistigen Fähigkeiten: „Er fragte sich, ob sein Geist ins Mittelmaß sank“...