Zukunftsliteratur
Utopie
Als Utopie bezeichnet man heute die fiktive Vorstellung von einer besseren Gesellschaft. Der Begriff der „Utopie“ entstammt einem 1516 erschienenen Roman des englischen Staatsmanns Thomas Morus. Dieser beschreibt darin eine ideale Gesellschaft, welche auf einer Insel mit dem Namen Utopia lebt. Das Wort stammt ursprünglich aus dem Altgriechischen und bedeutet „Nicht-Ort“. Während der Roman von Thomas Morus nicht in der Zukunft, sondern an einem weit entfernten Ort spielt, versteht man heute unter einer Utopie die Vision einer Gesellschaftsordnung der Zukunft.
Ein weiteres Beispiel für eine utopische Literatur bildet der Roman Gullivers Reisen (1726) von Jonathan Swift in der Erwachsenenausgabe. Dort unternimmt die Hauptfigur vier verschiedene Reisen, bei denen sie auf unterschiedliche Gesellschaftsformen stößt. Indem Gulliver Liliputanern, Riesen und sprechenden Pferden begegnet, kritisiert Swift die zeitgenössischen Missstände im England des 18. Jahrhunderts.
Dystopie
Im Gegensatz zur Utopie, die eher eine idealere und bessere Welt beschreibt, handelt es sich bei der Dystopie („dys“=schlecht) um eine in der Zukunft spielende Geschichte mit negativem Ausgang. Der Begriff Dystopie ist im Vergleich zur Begrifflichkeit Utopie wesentlich jünger und wurde erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts geprägt.
Berühmte Beispiele für die Dystopie (auch Antiutopie genannt) sind der Roman von Aldous Huxley „Schöne neue Welt“ (erschienen 1932) und der Roman „1984“ von George Orwell (erschienen 1949). Dort lebt Winston Smith unter dem Regime eines totalitären Überwachungsstaats. Da er seine Privatsphäre schützen möchte, gerät er in Konflikt mit der Regierung und wird einer Gehirnwäsche unterzogen. Dadurch wird sein Widerstand gebrochen und Smith wird zum Anhänger des Systems.
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