Rezeption und Kritik
Rezeption
Da Juli Zeh schon seit vielen Jahren zu den bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen zählt und in den Medien sehr präsent ist, wurde ihr Roman Corpus Delicti direkt nach seinem Erscheinen 2009 sehr ausführlich besprochen. Dabei wurden zahlreiche positive, aber auch negative Urteile formuliert.
Stellvertretend für die große Zahl an positiven Rezensionen steht der Artikel „Das Buch der Stunde“ (Zeit online, 26.02.2009). Darin beschreibt die Journalistin Evelyn Finger Zehs Roman als eine „scharfsinnige Zukunftsvision“. Die Journalistin lobt die Art und Weise, wie die Autorin aufzeigt, dass die dargestellten Probleme des Justizdramas ihren Ursprung bereits in den Krisen unserer gegenwärtigen Gesellschaft haben: Wenn Perfektion und Selbstoptimierung zur Pflicht werden, dann stellt sich die Frage nach der persönlichen und staatlichen Freiheit.
Finger nennt Zehs Roman eine „philosophische Novelle“. Der Autorin gelingt es, zu zeigen, was passieren kann, wenn eine Gesellschaft den Körper überbewertet und Gefühle als Vergehen betrachtet. So gehen die menschlichen Aspekte immer mehr verloren und auch eine vermeintlich demokratische Gesellschaft läuft Gefahr, Unfreiheit und Totalitarismus zu erzeugen.
Finger erkennt in Juli Zeh eine „analytische Ap...