Kapitel 3
Titel: 3: Peter Koller
Seiten: 150-269
Schauplatz: Guldenberg: Brücke, Marktplatz, Gasthaus Ochsenkopf; Naumburg: Kollers Wohnung; Leipzig; Berlin
Zeit: Rückblende: Frühjahr/Sommer 1953 bis Ende der 1960er Jahre (ca. 1968/69);
Einschub des Erzählers: Unbestimmte Zeit in der Gegenwart
Personen: Peter Koller, Bernhard Haber, Polizist Barthel, Bauarbeiter, Klassenkameraden von Peter, Herr Frieder, Gitti, Gittis Mutter und Stiefvater, Peters Mutter, Gittis Baby, Peters Chef (Schlossermeister), Haftgenosse
Zusammenfassung
Peters Freundschaft mit Bernhard (S. 150-164)
Der dritte Ich-Erzähler des Romans Landnahme heißt Peter Koller. Er wohnt als Schüler auch in Guldenberg, stammt aber ursprünglich aus Leipzig, wo seine Familie während des 2. Weltkrieges ausgebombt wurde. Peter geht in die gleiche Schule wie Bernhard und kennt ihn vom Sehen. Als in Guldenberg eine neue Steinbrücke über den Fluss Mulde errichtet wird, gehen viele Schüler dorthin, um die Autos zu bewundern, welche aufgrund des umgeleiteten Verkehrs neuerdings durch die Kleinstadt fahren. Eines Abends treffen sich Peter und Bernhard auf der Brücke und sitzen gemeinsam mit zwei anderen Jungen auf dem Geländer.
Plötzlich bleibt ein weißer Opel direkt vor den Schülern liegen. Ein älterer Mann steigt aus, öffnet die Kühlerhaube und untersucht den Motor. Als er keine Ursache für das stehengebliebene Fahrzeug finden kann, fragt er die Jungen nach einer Autowerkstatt. Sie erklären dem Mann den Weg dorthin und helfen ihm, den Wagen von der Brücke auf den Grünstreifen zu schieben. Dabei kann Peter unbemerkt den Knopf an der hinteren linken Tür herausziehen, sodass sie offenbleibt, nachdem der Besitzer die übrigen Türen seines Wagens verschlossen hat.
Dann macht sich der Mann auf den Weg in die Stadt, um die Autowerkstatt zu finden. Als er außer Sichtweite ist, öffnen die vier Jungen den Wagen und durchsuchen ihn. Nachdem sich jeder der Schüler einen Gegenstand genommen hat, verschließen die Jungen das Auto wieder und gehen nach Hause.
Nach diesem Vorfall treffen sich Peter und Bernhard öfter auf dem Schulhof. Ein halbes Jahr später wird die neue Brücke durch Hochwasser und umhertreibende Eisschollen stark beschädigt. Wieder halten sich die neugierigen Jugendlichen an der Brücke auf und werden schließlich vom zuständigen Polizisten Barthel dazu aufgefordert, das Gelände zu verlassen.
Als die Jungen sich weigern, geht der Schäferhund Barthels angriffslustig auf sie zu und fletscht seine Zähne. Bernhard spricht mit dem Hund und bringt ihn dazu, sich streicheln zu lassen. Wütend schlägt der Polizist seinen Hund mit der Leine, worauf dieser Bernhard in die Wade beißt. Der Biss blutet zwar nicht, aber Bernhards Hose ist zerrissen.
Empört beschwert Bernhard sich daraufhin bei Barthel und fordert ihn mehrmals dazu auf, ihm die Hose zu ersetzen. Der Polizist erklärt ihm, dass er sich falsch verhalten habe und ein abgerichteter Polizeihund immer gefährlich sei. Barthel ärgert sich über Bernhards dreiste Forderung und wirft ihm und den übrigen Vertriebenen vor, immer wieder Ansprüche zu stellen, obwohl sie schon genug Unterstützung von der Stadt erhalten würden.
Die Kartoffelkäferplage und der Diebstahl (S. 164-175)
Im Frühsommer des Jahres 1953 durch Guldenberg durch eine Kartoffelkäferplage heimgesucht. Koller berichtet, dass sich die Käfer von den Feldern bis in die Stadt hinein ausbreiten und sich auch die Brückenbauer durch die Tiere belästigt fühlen. Peter und Bernhard spielen den Arbeitern einen Streich und sammeln dafür Kartoffelkäfer in einer leeren Seifendose. Diese wollen sie auf der Baustelle deponieren, um die Bauarbeiter zu erschrecken. Als Bernhard und Peter nach der Schule beobachten, dass die Männer, anstatt zu arbeiten, alle zum Marktplatz laufen, durchsuchen sie ungestört die verlassene Baustelle.
Bernhard entdeckt, dass die Arbeiter ihren Lastwagen nicht abgeschlossen haben und die beiden Jungen klettern hinein. Peter stiehlt einige Werkzeuge sowie eine Lötlampe und versteckt die Dinge in seinen Taschen. Bernhard nimmt einen Elektromotor mit, den er zunächst in einer Baumwurzel versteckt, um ihn später im Dunkeln nach Hause zu bringen.
Der Streik der Arbeiter in Guldenberg (S. 175-188)
Auf dem Heimweg bemerken die Jugendlichen, dass in der Stadt irgendetwas los ist. Es sind viel mehr Polizisten unterwegs als sonst und es herrscht eine gewisse Unruhe. Peter bringt zunächst die gestohlenen Werkzeuge zu sich nach Hause und versteckt sie ...