Rezeption, Adaptation und Kritik
Die gemischte Literaturkritik
Die Journalistin der Redaktion „Zeit-Online“, Ursula März, bezeichnet Christoph Hein als einen der „bedeutendsten Schriftsteller der kritischen DDR-Literatur“.[1] Der Schriftsteller hat bis heute zahlreiche Bühnenstücke, Romane und Essays veröffentlicht, die zudem in viele Sprachen übersetzt wurden.
Der produktive Autor hat für sein Werk außerdem etliche Literaturpreise und zahlreiche Auszeichnungen erhalten, hierunter den Walter-Hasenclever-Literaturpreis (2008), den Gerty-Spies-Literaturpreis (2011), den Uwe-Johnson-Preis (2012) und den internationalen Stefan-Heym-Preis (2013).
Der Roman Landnahme wurde direkt nach seinem Erscheinen im Jahr 2004 in vielen Feuilletons der großen deutschen Zeitungen besprochen. Die Rezensenten waren oft geteilter Meinung, insgesamt bewerteten sie das Buch jedoch überwiegend positiv.
Der deutscher Literaturkritiker Jörg Magenau hebt beispielsweise in seiner Rezension in der Frankfurter Allgemeine Zeitung[2] vor allem die sprachlichen Fähigkeiten Christoph Heins hervor, der seine fünf Ich-Erzähler mit überzeugenden literarischen Mitteln gekonnt präsentiert: „An der Souveränität, mit der Hein seine Figuren zu Wort kommen lässt, wie er Dialoge von enormer Dichte und Echtheit schreibt, erkennt man den geübten Dramatiker. Auch der Übergang von männlichen zu weiblichen Stimmen bereitet ihm keinerlei Probleme.“
Den Redakteur imponiert die „Stofffülle“ der fünf Berichte, die jeweils aus abgeschlossenen Geschichten bestehen, welche auch einzeln für sich stehen könnten. Die Kompetenz des Autors, diese Einzelschicksale in ein Romangefüge zu platzieren, zähle zu seinen großen Stärken. Neben dieser „Intelligenz der Konstruktion“ beeindruckt Magenau auch Heins „Interesse für Alltag und praktisches Leben“, wodurch der Leser einen realistischen Eindruck der besonderen Lebensverhältnisse in der ehemaligen DDR gewinnt.
Auch die deutsche Autorin und Literaturkritikerin Ina Hartwig betont in ihrer Rezension „Der Umsiedler“[3] in der Frankfurter Rundschau die Tatsache, Heins Roman sei „formal perfekt“ und nähere sich auch dadurch sogar der „Dimension einer griechischen Tragödie“ an. Das Werk thematisiere die „Erfolgsgeschichte eines Dickschädels“, bei welcher der Held des Romans zugunsten einer „schmerzlichen, doch gelungenen Integration“ darauf verzichtet, den Mord an seinem Vater zu...