Kathy und Babsy

Bewunderung und Naivität

In Kathis letztem Ausbildungsjahr – nach ihrer kurzen Affäre mit Bernhard (siehe dazu Charakterisierung Kathy) – lernt die Protagonistin in der Gärtnerei von Herrn Kossatz die verrückte Babsy kennen (S. 290, 293). Die junge Frau ist sechs Jahre älter als Kathi und für vier Wochen nach Guldenberg gekommen, um ihren Großvater zu versorgen (S. 290). Als Babsy in der Gärtnerei zwei Rosensträuße für ihre Großeltern abholt, sieht sie Kathi dort arbeiten und erkundigt sich nach Ausgehmöglichkeiten in der Kleinstadt. Dann fragt Babsy Katharina ganz unverblümt, ob sie am Abend mit ihr ins Kino gehen wolle (S. 294).

Kathi ist über Babsys Direktheit sehr „verblüfft“ und auch ein bisschen erschrocken (S. 294), dennoch sagt sie zu und trifft Babsy abends vor dem Kino. Dort behauptet Babsy Katharina gegenüber, dass sie Sängerin in einer Band sei und demnächst eine Schallplatte aufnehmen werde. Kathi hört ehrfürchtig zu: „Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, und stand vor ihr wie das letzte dumme Huhn. Ich hatte noch nie einen Menschen gesehen, der demnächst auf einer Schallplatte zu hören war. (…) Und ich sollte mit solch einer Traumprinzessin gleich zusammen ins Kino gehen!“ (S. 295f.).

Kathi ist von Anfang an sehr beeindruckt von ihrer neuen Freundin und bewundert sie: „Sie hatte eine Art an sich, andere Menschen für sich einzunehmen, […]“ (S. 297). Daher glaubt Katharina bereits am ersten Abend alles, was Babsy ihr über ihre angebliche Karriere erzählt, obwohl sich die beiden Frauen kaum kennen.

Babsys Menschenkenntnis

Katharina schenkt Babsy uneingeschränktes Vertrauen und bewundert vor allem ihre positive Ausstrahlung: „Irgendetwas hatte diese Babsy an sich, das alle faszinierte, die Männer und die alten Betschwestern.“ (S. 297). Um möglichst oft mit ihrer neuen Freundin zusammen sein zu können, versetzt Kathi sogar mehrmals ihren damaligen Freund Manfred.  Als dieser sich wegen ihrer Unzuverlässigkeit schließlich von Kathi trennt, scheint ihr das nichts auszumachen, zumal sie ihm nicht treu war (S. 298).

Babsy besitzt im Alter von 23 Jahren bereits eine sehr gute Menschenkenntnis und warnt Kathi daher vor ihrem Freund Manfred: „Pass auf dich auf, Kathi. Bei dem Jungen ist irgendetwas faul. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich würde meine rechte Hand drauf wetten.“ (S. 298). Zwölf Jahr später, als Katharina in Berlin lebt, teilt ihr eine Freundin aus Guldenberg mit, „dass sich Manfred an der sechsjährigen Tochter seiner Verlobten zu sch...

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