Nationalsozialismus

Anekdoten

Christian Kracht gehört der Generation der Enkel der nazistischen Tätergeneration und zugleich der Generation der Söhne und Töchter der Kriegskinder an. Der Zweite Weltkrieg ist schon weit weg, aber ist für den Ich-Erzähler immer sehr präsent: Der Nationalsozialismus erscheint als Leitmotiv in dem gesamten Roman. Schon auf Sylt hat Göring seinen „Blut-und-Ehre Dolch“ (S. 17) verloren, in Hamburg wurden U-Boote gebaut, „ bis die Engländer alles plattgebombt haben“ (S. 29) und Heidelberg ist beispielsweise nur deshalb nicht zerbombt worden, weil die Amerikaner die Stadt als Hauptquartier benutzen wollten (S.85).  

Neben diesen anekdotischen historischen Fakten sieht der Protagonist überall Nazisten: Taxifahrer, SPD-Mitglieder, Rentner werden als Nazis oder Nazischweine kategorisiert. Eigentlich werden alle Deutschen so etikettiert: „Ab einem bestimmten Alter sehen alle Deutschen aus wie komplette Nazis“ (S. 93).

Der Begriff „Nazist“, der einmal  den Anhänger einer bestimmten Rasseideologie, deren  Verfechter sich als Übermenschen betrachteten, bezeichnete, wird nun vom Ich-Erzähler abschätzend verwendet. Er benutzt das Wort, um mit ihm „Untermenschen“ zu verhöhnen und um seine Überheblichkeit zu bekräftige...

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