Jugendsprache
Der junge Ich-Erzähler (das Abitur liegt schon ein paar Jahre hinter ihm (S. 62) verwendet eine authentische und zeitgenössische Jugendsprache, um seine Gefühle und Erlebnisse zu schildern. Diese spezifische Ausdrucksweise verbindet den Leser und den jungen Leser, dem der Roman gewidmet ist, und erzeugt das Gefühl der Gruppenzusammengehörigkeit. Allerdings reflektiert auch das milieuspezifische Vokabular, das Christian Kracht benutzt, die Werte des privilegierten Milieus der Oberklasse, zu der der Autor gehört.
In diesem Abschnitt wird versucht, die Merkmale dieser Jugendsprache im Roman zu bezeichnen. Diese Aufgabe ist schwierig, weil nicht leicht zu unterscheiden ist, welche charakteristischen sprachlichen Eigenarten zu der zeitgenössischen Jugendsprache gehören und welche Redewendungen und Ausdrücke der persönlichen Eigenart des Icherzählers zuzuordnen sind.
Da die Jugendsprache von den aktuellen Entwicklungen, Trends und Moden abhängt, unterliegt sie einem schnellen Wandel. Es ist allerdings zu beachten, dass die sprachlichen Eigenarten beim Erscheinen des Buches im Jahr 1995 noch ungewöhnlich und Ausdruck der Jugend waren, aber mittlerweile in die allgemeine Alltagssprache eingegangen sind beziehungsweise längst nicht mehr auf die Jugend beschränkt sind. Mehrere Begriffe und Marken, die in den 1990er Jahren üblich waren, werden zum Beispiel heute schon nicht mehr verwendet.
Die Jugendsprache bezeichnet im Allgemeinen die Umgangssprache von Jugendlichen, die sich an gleichaltrige Jugendliche richtet. Die Jugendsprache ist eine Gruppensprache, die sich in sprachlicher, grammatikalischer, lautlicher und wortbildungsspezifischer Hinsicht von der Standardsprache unterscheidet. Mehrere Merkmale der Jugendsprache sind in Faserland festzustellen. Im Folgenden werden sie benannt und mit Beispielen illustriert:
Grammatikalische und syntaktische Abweichungen:
Falscher Kasus: „[...] wegen dem Sand und dem Salzwasser“ (S. 16), „wegen dem Föhn“ (S.79)
Unkorrekte Wortstellung:„ […weil vielleicht wacht der gar nicht mehr auf“ (S.113), „ [...]weil dafür kann er ja nun wirklich nichts“ (S.87)
Vereinfachung der Sprache:
Wortverkürzung: „Ich hab mir ja vorhin extra zwei Pfirsich-Yoghurts eingesteckt” (S.59)
Wortverschmelzung: „ irgendwelche Leute drunter“ (S.28)
Satzverkürzung: „und diese norddeut...