Akamas
Der mächtige Ratgeber und Menschenkenner
Akamas ist der erste Astronom in Korinth und zugleich der mächtigste Mann an Kreon Hof und fungiert somit als der wichtigste Ratgeber für Kreon. Für Akamas ist nichts so wichtig wie seine machtpolitische Position im Staat, denn er kann nicht leben, ”wenn er nicht in der Gunst des Königs ganz oben steht” (S.157). Mit dieser Position geht bei ihm ein hohes Maß an Verschwiegenheit und starker Loyalität einher, sodass Akamas isoliert und einsam lebt (S.114f.). Er beneidet Leukon um sein Liebesglück, denn er selbst muss sich mit Affären begnügen (S.159).
Akamas hat einen ”großen hohlwangigen Kopf auf seinem merkwürdig schiefen Körper, an dem kein Gelenk zum andern passen will” (S.41). Er bemüht sich permanent darum, ”stattlich zu wirken” (ebd.), was ihm offensichtlich nicht gelingen will. Akamas ist überaus klug, eine Eigenschaft, in der ihm nur Medea das Wasser reichen kann. Zusammen mit ihr deutet er die Mondphasen und die Sternenbilder und hört so mit ihr die ”Spährenmusik” (S.115).
Darüber hinaus rühmt Akamas sich selbst, eine unbestechliche Menschenkenntnis zu besitzen (S.109). Aufgrund dessen erkennt er Medeas Intelligenz und ihr Interesse an der Politik und ist von ihrem fremden Wesen begeistert, weswegen er ihr die Machtstrukturen in Korinth erklärt: ”Ich konnte dem Kitzel nicht widerstehen, die Einsamkeit und Verschwiegenheit, zu der ich verurteilt bin, zu durchbrechen und diese Frau, die nicht von unserer Welt ist, zu einer Art Vertrauten zu machen; es erheiterte mich, daß sie das Geschenk, das ich ihr machte, gar nicht zu schätzen wußte, weil sie es für selbstverständlich hielt” (S.113f.). Zu diesem Zeitpu...