Charakterisierung

Der Roman „Medea. Stimmen“ besteht aus elf Monologen. Daher existiert in der Romanhandlung keine Erzählerfigur, die das Handlungsgefüge zusammenhält und uns die Figuren näher beschreiben beschreibt. Durch die vorliegenden Charakterisierungen der zu Wort kommenden Figuren werden die Personen detailliert beschrieben. Wir erfahren, wie sie aussehen, was sie antreibt und wie sie in in der Gesamthandlung einzuordnen sind. Die Charakterisierungen vereinfachen somit den Zugang zum Text, indem sie dem Leser die Aufgabe abnehmen, aus den subjektiv gefärbten Monologen die jeweils wichtigsten Eigenschaften der jeweiligen Person selbst herauszuarbeiten. Nach der Lektüre der Charakteristiken ist der Zugang zum Roman vereinfacht, weil so vorab eine Zuordnung der Person möglich ist und der wesentliche Handlungsgang in den Fokus genommen wird. Den wichtigsten Aspekt bildet aber die Tatsache, dass die Texte herausarbeiten, wie die jeweilige Person in Bezug zur Hauptfigur Medea zu verstehen ist. Somit ist ein wichtiger Ansatz Christa Wolfs eingelöst, nämlich, einen differenzierten Blick auf Medea zu werfen.