Johannas Scheitern

Das erste Scheitern

Johannas Scheitern ist ein doppeltes Scheitern. Das erste Mal scheitert sie aufgrund ihrer eigenen Naivität und ihrer pazifistischen Grundeinstellung, von der sie sich bis zum Ende des Stückes niemals gänzlich loszureißen vermag.

Am Ende ihres „erste[n] gang[s] in die tiefe“ (S. 12) begreift es Johanna folglich zunächst als eine Chance, die Arbeiter zu einer christlichen Moral und somit letztlich zu Gott zurückzuführen. Doch die Arbeiter verhöhnen sie; als die Suppe ausgeht und sich die Gerüchte von freiwerdenden Arbeitsplätzen verbreiten, wenden sie sich von ihr ab. Johanna kann sie weder mit Worten noch mit Liedern zurückhalten (Szene 2d).

Johanna erkennt bei ihrem „zweite[n] gang in die tiefe“ (S. 33), dass die Arbeiter gar nicht mehr zu moralischem Handeln fähig sind, weil sie auf ihre bloßen Überlebensinstinkte zurückgeworfen werden. Sie begreift die Armen als „solche, die ihr / In solcher Armut haltet, so geschwächt und in so dringlicher / Abhängigkeit von unerreichbarer Speis und Wärm, daß sie /...

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