Kritik und Rezeption
Aufgrund der politischen Situation in Deutschland (und nach Hitlers Machtergreifung in nahezu ganz Europa) werden etliche von Brechts Stücken in den 1930er und 1940er Jahren nicht aufgeführt. Die Schauspielhäuser der Weimarer Republik weigern sich – manche aus Regimetreue, andere aus Angst vor Zensur – die Werke eines ausgewiesenen Kommunisten, wie Brecht, zu spielen. Dieses Schicksal widerfährt auch Die heilige Johanna der Schlachthöfe, obwohl einige wenige zeitgenössische Literaturkritiker es als wichtigstes Stück des Jahrzehnts bezeichnen.
Zur Bühneninszenierung kommt es letztlich erst 1959, drei Jahre nach Brechts Tod, unter der Regie von Gustaf Gründgens. Zwar berichten zeitgenössische Kritiker von orkanartigem Beifall, welcher der Premiere gefolgt sei. In den 1950er Jahren herrscht jedoch in Deutschland nahezu Vollbeschäftigung – es ist die Zeit des sogenannten Wirtschaftswunders....