Aufbau
Äußere Struktur
Bertolt Brecht schreibt sein Stück Die heilige Johanna der Schlachthöfe im Jahr 1931. Uraufgeführt wird es jedoch aufgrund der politischen Situation in Deutschland, von Brechts Exil und des Zweiten Weltkriegs erst 1959 – drei Jahre nach Brechts Tod. Wie für Brecht typisch, folgt auch Die heilige Johanna der Schlachthöfe äußerlich nicht dem klassischen Dramenaufbau in überschaubaren Akten.
Stattdessen ist das Stück in zwölf nummerierte Szenen untergliedert, die jeweils eine eigene Überschrift von ganz unterschiedlicher Länge erhalten; diese Überschriften wirken stellenweise wie Gemäldetitel (beispielsweise „johanna stellt der viehbörse die armen vor“; S. 43), sodass sich im übertragenen Sinne auch von zwölf aufeinanderfolgenden ‚Bildern‘ sprechen ließe, die das Drama ‚malt‘. Die komplex...