Jussup
Der unfreiwillige Ehemann
Jussup ist der Sohn einer Bäuerin und lebt auf einem Hof in den nördlichen Gebirgen Georgiens. Er lässt seine Familie und die Leute im Dorf glauben, dass er sterbenskrank sei. Ein ganzes Jahr lang mimt er dafür den Bettlägerigen (vgl. S. 64). In Wahrheit jedoch simuliert der schlaue Bauerssohn, um sich vor dem Kriegsdienst zu drücken.
Das Küchenmädchen Grusche Vachnadze hat den zurückgelassenen Säugling der Gouverneursfamilie gerettet und gibt ihn nun als ihr uneheliches Kind aus (vgl. Charakterisierung Grusche). Um moralisch und finanziell nicht ins Abseits zu geraten, braucht Grusche einen offiziellen Vater für den angeblichen Bastard: „Du brauchst keinen Mann im Bett, sondern einen Mann auf dem Papier. […] Der Sohn der Bäuerin, mit der ich einig geworden bin, stirbt gerade. […] Und als du zu ihm kamst, tat er den letzten Schnaufer, und du warst eine Witwe“ (S. 60).
Grusche beschließt auf Anraten ihres Bruders, eine Scheinehe mit Jussup einzugehen. In dem Glauben, er werde bald das Zeitliche segnen, gehen Grusches Bruder und Jussups Mutter einen Deal ein. Grusche wird Jussup noch am Sterbebett heiraten und die Bäuerin...