Ich-Erzähler

Emotionale Nähe

Der 18-jährige Höppner erzählt im Roman „Auerhaus“ nicht nur seine eigene Geschichte, sondern auch die seines besten Freundes Frieder, der kurz vor Beginn der Erzählung zum ersten Mal versucht hat, sich das Leben zu nehmen, und am Ende der Handlung – beim zweiten Versuch – Suizid begeht. Höppner erzählt Frieders Geschichte in der Vergangenheitsform und blickt retroperspektivisch auf eine Zeit zurück, die er selbst erlebt und über die er sogar schon häufiger gesprochen hat. Der Erzähler ist homodiegetisch, das bedeutet, dass er Teil der erzählten Welt ist und selbst in seiner Geschichte vorkommt.

Der Ich- Erzähler kann deshalb nur seine eigene Innenwelt offenlegen, weil er nicht über die Innensicht der anderen Figuren verfügt. Bei der Niederschrift verarbeitet Höppner seinen Schmerz über den Verlust seines Freundes und sucht nach Gründen dafür, warum Frieder sich für den Selbstmord entschieden hat. Seine direkten, individuellen und subjektiven Mitteilungen lassen bei den Lesenden ein besonders tiefes Gefühl der Verbundenheit und eine besondere emotionale Nähe entstehen, weil sie echt und authentisch erscheinen.

Dank der Ich-Perspektive sind Höppners Gedanken und Gefühle für die Lesenden jederzeit greifbar, weswegen er als Charakter ein hohes Identifikationspotential besitzt. Sein Innenleben wird durchgängig offengelegt ...

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