Die Ehe
Maskenball und Krise
Zu Beginn der Traumnovelle erscheint die Ehe zwischen Fridolin und Albertine harmonisch. Sie haben eine gemeinsame Tochter und verbringen zusammen einen friedlichen Abend (S.9). Als sie sich über den vergangenen Abend unterhalten, an dem sie gemeinsam einen Maskenball besuchten, wird jedoch bereits angedeutet, dass beide Partner in ihrer Ehe etwas vermissen.
Sowohl Fridolin als auch Albertine interessieren sich für fremde Personen des jeweils anderen Geschlechts (S.9-11). Der Erzähler verrät, dass beide Ehepartner Geheimnisse voreinander haben: „keinem von beiden entging, dass der andere es an der letzten Aufrichtigkeit fehlen ließ, und so fühlten sich beide zu gelinder Rache aufgelegt“ (S.11).
Die Ereignisse des Maskenballs bilden dann den Anlass für ein „ernsteres Gespräch über jene verborgenen, kaum geahnten Wünsche“ (S.11). Mit diesen Wünschen sind bei Fridolin und Albertine außereheliche sexuelle Bedürfnisse gemeint. Obwohl beide Ehepartner ähnliche Sehnsüchte in sich verspüren, zeigt keiner der beiden Verständnis für den jeweils anderen. Vielmehr entwickeln sowohl Fridolin als auch Albertine negative Gefühle füreinander (S.11).
Albertines Sehnsucht
Albertine beginnt damit, Fridolin von ihren erotischen Wünschen in Bezug auf einen jungen Dänen zu berichten. Sie hatte ihn im gemeinsamen Sommerurlaub mit Fridolin getroffen (S.12). Dabei war es dem Zufall zu verdanken, dass Albertine keine Affäre mit ihm anfing: Der junge Mann reist überstürzt ab und Albertine sieht ihn nicht wieder (S.12).
Ihre Offenheit sowie die Tatsache, dass sie Fridolins Geheimnis erspürt, sprechen für Albertines tiefe Verbindung zu ihrem Ehemann: „Und auch du hast an jenem Strand irgend etwas erlebt, - ich ...