Rezeption damals und heute
Schnitzler konnte mit der Traumnovelle nicht mehr an seinen letzten großen Erfolg „Fräulein Else“ (1924) anknüpfen. Seine wirtschaftliche Situation wurde zunehmend schlechter. Als Schnitzlers Traumnovelle 1926 in Buchform erscheint, löst sie bei der Wiener Gesellschaft Entrüstung aus. Mehr als 20 Jahre zuvor hatte Schnitzler bereits mit der Szenenfolge „Reigen“ die geltenden Moralvorstellungen verletzt, indem er Themen, wie Sexualität und Triebhaftigkeit, auf die Bühne brachte. Die Traumnovelle macht diese Tabuthemen nun wiederum zu ihrem literarischen Inhalt.
Der Dichter stirbt im Jahr 1931, ohne dass seine Traumnovelle durch die Leser angemessen gewürdigt wurde.[1] Als Autor jüdischer Herkunft fallen Schnitzlers Werke 1933 der Bücherverbrenn...