Autobiografische Bezüge

Krise und Scheidung

Ein Grund dafür, dass Schnitzlers Arbeit an der späteren Traumnovelle immer wieder ins Stocken gerät, können die Konflikte mit seiner Ehefrau Olga Gussmann sein. Nach der Scheidung im Jahre 1921 bleiben Schnitzler und seine Exfrau auch weiterhin in Kontakt. Er informiert sie über seine Arbeit und schreibt am 26. 12. 1924 an Olga: „Die Traumnovelle dictir ich in diesen Tagen fertig“.[1] Die Trennung ist für beide Eheleute schmerzhaft und von beiden nicht leicht zu verarbeiten. Schnitzler schreibt hierzu in seinem Tagebuch: „Sehr bewegt wegen Associationen vom Schlußgespräch aus zu meinen Gesprächen mit Olga“.[2]

Während die Traumnovelle mit einer Versöhnung der Eheleute endet, ist Schnitzler dies im wahren Leben nicht gelungen. Die Tatsache, dass er auch nach der Scheidung Kontakt zu Olga hält, verdeutlicht hingegen, dass Schnitzler sich auch für sein eigenes Leben eine Rettung der Ehe gewünscht hätte. Zwar hatte er nach 1921 noch einige Liebesbeziehungen, heiratete aber nicht mehr und starb 1931 einsam in seiner Wohnung in Wien.

Medizin und Kunst

Neben der Ehekrise gibt es noch andere biografische Parallelen zur Traumnovelle. So spielt ihre Handlung in Wien, wo auch Arthur Schnitzler sein gesamtes Leben verbrachte. Genau wie sein Protagonist Fridolin war Schnitzler als Arzt an einer Poliklinik und später in einer Privatpraxis tätig. Erst nach dem Tod des Vaters (1893), der ebenfalls als Arzt praktizierte, begann Schnitzler, sich ganz dem Schreiben zu widmen.[3]

Bereits als junger Assistenzarzt interessierte sich Schnitzler für psychiatrische Probleme.[4] Er las Freuds „Traumdeutung...

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