Gustl und die Familie

Der vermögende Onkel

Gustls Familie besteht aus seinen Eltern, seiner vier Jahre älteren Schwester Clara und seinem Onkel. Gustls Eltern scheinen nur geringere finanzielle Mittel zu besitzen: Demnach konnte ihm sein vorzeitig pensionierter Vater den Eintritt in die Kavallerie finanziell nicht ermöglichen.

Gustls Onkel verfügt jedoch über ein stattliches Vermögen: „der hat Geld wie Mist“ (S. 12). Gustls Mutter sieht sich dazu genötigt, zur Begleichung von Gustls Spielschulden den Onkel um Geld zu bitten (vgl. S. 12)), der ebenfalls für eine eventuelle Ehekaution der bislang noch unverheirateten Schwester aufkommen müsste: „Und die Clara wird schon noch einen kriegen. … Der Onkel kann schon was hergeben. …“ (S. 12).

Obwohl Gustl mit fast 24 Jahren bereits erwachsen ist, bleibt er aufgrund seines geringen Einkommens und seines über die eigenen Möglichkeiten hinausgehenden Lebenswandels finanziell von seiner Familie abhängig. Seine Unselbstständigkeit und seine fehlende Bereitschaft, Verantwortung für sein Leben zu übernehmen, zeigen sich diesbezüglich darin, dass ihm dieser Umstand nicht etwa unangenehm ist, sondern dass er die monetären Zuwendungen sogar als Selbstverständlichkeit erwartet.

Gustl setzt sich in diesem Zusammenhang leichtfertig über die Sorgen und Bedenken seiner Mutter hinweg: „Die Mama wird wieder ein Gʼsicht machen, wenn sie den Brief bekommt! – Ah, sie soll zum Onkel gehʼn, der hat Geld wie Mist; auf die paar hundert Gulden kommtʼs ihm nicht an. Wenn ichʼs nur durchsetzen könntʼ, daß er mir eine regelmäßige Sustentation gibt … aber nein, um jeden Kreuzer muß man extra betteln“ (S. 12).

Familiäre Probleme

Trotz dieses recht rücksichtslosen Verhaltens erklärt sich Gustl doch auch dazu bereit, eine gewisse Fürsorge für seine Eltern an den Tag zu legen. So möchte er ihnen zumindest acht Tage lang einen Besuch abstatten, vor allem deshalb, da seine Mutter bei dem letzten Besuch über Weihnachten „[s]chlecht“ (S. 12) ausgesehen habe. Diese psychische und physische Belastung ist diesbezüglich wohl darauf zurückzuführen, dass seine Eltern eine nicht näher definierte „Kränkung“ (S. 12) hinzunehmen h...

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