Arthur Schnitzler

Arthur Schnitzler war ein österreichischer Schriftsteller, der zahlreiche Bühnenstücke und Erzählungen, aber auch vereinzelt Novellen und Romane geschrieben hat. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Schauspiel „Liebelei“ (1895), die Szenenreihe „Reigen“ (1897), die Novelle „Leutnant Gustl“ (1899), das Drama „Professor Bernhardi“ (1912), die Novelle „Fräulein Else“ (1924) und die „Traumnovelle“ (1926).

Am 15. 05. 1862 wird Arthur Schnitzler in Wien als Sohn des Kehlkopfspezialisten Johann Schnitzler und seiner Frau Luise Schnitzler (geb. Markbreiter), die aus wohlhabenden Verhältnissen stammt, geboren. Schnitzler wächst in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Er besucht das Gymnasium und studiert an der Universität Wien Medizin. Er promoviert im Jahre 1885.

In diesem Jahr lernt er Sigmund Freud kennen. Schnitzler interessiert sich sehr für die Theorien des bekannten Psychologen, die sich mit dem Unbewusstsein und dem Unterbewusstsein des Menschen beschäftigen. Diese Themen greift Schnitzler später in seinen literarischen Werken auf, weswegen er manchmal als der literarische Freud bezeichnet wird. Sein Interesse für Psychologie findet praktische Anwendung, als Schnitzler für einen Psychiater als Sekundararzt arbeitet. Er experimentiert in dieser Stellung mit Hypnose und Suggestion.

Schnitzler arbeitet später in der Poliklinik, in der sein Vater tätig ist, und ist im Wiener Allgemeinen Krankenhaus eine Zeit lang als Assistenzarzt und Sekundärarzt tätig. Schnitzler bleibt sein Leben lang im Feld der Medizin beschäftigt und betreibt eine Privatpraxis.

Nebenbei beginnt Schnitzler mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Schnitzlers Werke sind oft voll von psychologischen oder sozialkritischen Inhalten. Nicht vieles wird in ihnen beschönigt, und häufig werden die Stücke und Novellen als provokant angesehen. Seine erste Veröffentlichung ist die Einakter-Sammlung „Anatol“ im Jahre 1888.

In der 1899 veröffentlichen Novelle „Leutnant Gustl“ wird die militärische Tradition des Duells verspottet. Schnitzler verliert dafür seinen Rang als Reserveoffizier, den er während seines am Garnisonsspital abgeleisteten Militärdienstes erhalten hatte. Die österreichische Armee sieht den literarischen Seitenhieb als Verletzung des Ehrenkodexes an.

Ein noch größerer Skandal entsteht um Schnitzlers Dialogreihe „Reigen“ nach ihrer Veröffentlichung (1903). Das Stück handelt von zehn Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die unter verschiedenen Umständen miteinander den Geschlechtsakt vollziehen. Das Stück löst große Entrüstung aus und wird zensiert. Schnitzler traut sich erst 1920, einer Uraufführung zuzustimmen.

Politisch bewegt Schnitzler sich häufig entgegen dem Mainstream. Er ist ein Kritiker der „k. und k.“- Gesellschaft (steht für: kaiserlich und königlich), die für die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie (1867–1918) stand. Später, zur Zeit des Ersten Weltkrieges 1914–1918, teilt Schnitzler als einer der wenigen bekannten Persönlichkeiten nicht die Kriegsbegeisterung, für welche so viel Propaganda gemacht wird. Sein Erfolg als Schriftsteller leidet in dieser Zeit unter seinem Außenseiterstatus.

In den 1890er-Jahren ist der Autor einer der wichtigsten Vertreter der literarischen Strömung der Wiener Moderne. Er verkehrt stets in angesehenen Kreisen und ist mit dem Schriftstellerkollegen Hugo von Hofmannsthal befreundet. Trotz der Zensur und der Skandale gehören Schnitzlers Werke in den Jahren 1899–1930 zu den am häufigsten aufgeführten Stücken auf deutschen Bühnen. 1926 wird der Schriftsteller als erste Person mit dem Wiener Burgtheaterring geehrt.

Erst zu einem relativ späten Lebenszeitpunkt, nämlich im Alter von 41 Jahren, heiratet Arthur Schnitzler. Mit seiner Ehefrau Olga Schnitzler hat er zu der Zeit bereits einen gemeinsamen Sohn, und eine Tochter folgt im Laufe der Ehe. Achtzehn Jahre lang ist Schnitzler verheiratet. Nach der Scheidung ist er es, der sich um die beiden Kinder kümmert. Er bleibt nicht allein: Clara Katharina Pollaczek wird Schnitzlers neue Lebenspartnerin. Als Schnitzlers Tochter Lili als junge Frau Selbstmord begeht, stürzt das den Vater in tiefe psychische Probleme. Schnitzler wohnt sein gesamtes Leben lang in Wien. Er verstirbt im Alter von 69 Jahren am 21. Oktober 1931 durch einen Gehirnschlag.

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