Antoine de Saint-Exupéry

Kindheit und Ausbildung

Antoine Jean-Baptiste Marie Roger de Saint-Exupéry wird am 29. Juni 1900 als drittes von fünf Kindern in Lyon geboren. Seine Eltern sind der Versicherungsinspektor Jean-Marie de Saint-Exupéry und Marie de Fonscolombe. Als der Junge vier Jahre alt ist, stirbt sein Vater. Daraufhin verlässt die Mutter mit den Kindern das Haus in Lyon. Die Familie lebt abwechselnd bei der Großtante in Saint-Maurice-de-Remens und im Schloss der Großmutter in La Môle.

Im Jahr 1909 kommt Antoine gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder François auf ein Internat nach Le Mans, das von Jesuiten geführt wird. Im Jahr 1912 wird er in den Sommerferien zum ersten Mal von dem bekannten Piloten und Konstrukteur Gabriel Salvez-Wroblewski auf einen Flug mitgenommen. Von diesem Moment an ist er vom Fliegen fasziniert.

Nach dem Abitur im Jahr 1917 macht er eine Aufnahmeprüfung zum Marineoffizier, allerdings scheitert er. Ein weiterer Schlag für ihn in diesem Jahr ist der Tod seines jüngeren Bruders. Dieser Verlust erschüttert Saint-Exupéry zutiefst. Er beginnt, im Jahr 1920 Architektur in Paris zu studieren, erwirbt jedoch keinen Abschluss.

Militärdienst

Zwischen 1921 und 1923 absolviert Saint-Ex, wie er von Freunden genannt wird, seinen Wehrdienst im 2. Fliegerregiment in Straßburg und wird zum Flugzeugmechaniker ausgebildet. Die Armee verweigert ihm eine Ausbildung zum Piloten, weil er den Vorbereitungskurs hierzu nicht absolviert hat. Saint-Exupéry nimmt private Flugstunden und erwirbt im Juli 1921 zunächst einen zivilen Flugschein. Im Jahr 1922 wird Antoine de Saint-Exupéry zum Unteroffizier befördert und tritt in das 33. Flugregiment in Le Bourget ein. Hier wird ihm den Flugschein für Militärflugzeuge ausgehändigt.

Im Januar 1923 erleidet er einen Flugzeugabsturz in Le Bourget, der einen Schädelbruch verursacht. Auf das Verlangen der Verwandtschaft seiner Verlobten Louise de Vilmoron hin beendet Saint-Exupéry seine Militärlaufbahn und tritt einen Beruf als Produktionsaufseher an. Nach nur drei Monaten wird die Verlobung jedoch wieder aufgelöst. Das Fliegen lässt Antoine de Saint-Exupéry auch in dieser Zeit nicht los und so macht er sich im Jahr 1925 im Alter von 25 Jahren mit der Novelle L'Aviateur ("Der Flieger") erstmals als Autor einen Namen.

Arbeit als Pilot

Im Juli 1926 erreicht Saint-Exupéry eine Anstellung bei der Flugzeuggesellschaft Latécoère und er darf bald den Job eines Piloten übernehmen. Anfangs fliegt er die Etappe Toulouse - Casablanca, danach Casablanca - Dakar.

1927/28 wird Antoine de Saint-Exupéry für 18 Monate Chef des Flugplatzes Cap Juby im marokkanischen Aufstandsgebiet. In dieser Zeit muss er mit einem Flugzeug mehrfach Kollegen retten, die in der Wüste notlanden mussten. Für diese insgesamt 14 Rettungsaktionen bekommt er 1930 den höchsten Orden Frankreichs verliehen, der an Zivilisten vergeben wird, den "Chevalier de Légion d'Honneur".

Im Jahr 1929 wird Saint-Ex zum Verkehrsdirektor der Fluggesellschaft Aéropostale Argentina in Buenos Aires ernannt. Bei einer Überquerung der Anden mit einem Flugzeug verschwindet sein Kollege und Freund Henri Guillaume. Die Suche nach ihm verarbeitet er in dem Werk "Nachtflug", welches im Jahr 1930 veröffentlicht wird. Im April heiratet er die Argentinierin Consuelo Suncin. Im selben Jahr geht die Fluggesellschaft in Konkurs und Antoine de Saint-Exupéry kehrt nach Paris zurück. Er leistet seinen Pilotendienst auf der Strecke Casablanca - Port Étienne und arbeitet später in Marseille als Pilot für Wasserflugzeuge. Hier erleidet er erneut im Jahr 1932, der ihn beinahe ertrinken lässt.

1933 wird er Versuchspilot in der Konstruktionsabteilung der Latécoère. 1935 startet er zu einem Langstreckenflug und muss in der Wüste notlanden. Mit seinem Mechaniker wird er nach einem fünftägigen Marsch gerettet. Dieses Erlebnis lässt sich in seinen Werken "Wind, Sand und Sterne" (1939) und "Stadt in der Wüste" (1948) wiederfinden.

Im Jahr 1937 schlägt Saint-Exupéry dem Luftfahrtministerium vor, einen Langstreckenflug von New York nach Feuerland zu unternehmen. Dieser startet 1938 mit einem Zwischenstopp in Guatemala. Bei dem erneuten Start kommt es zu einem schweren Unfall, von dem er sich nie ganz erholt.

Kriegszeit

1939 wird Saint-Exupéry aufgrund des bevorstehenden Krieges zurück nach Paris beordert, wo er als Hauptmann einberufen und zum technischen Unterricht abkommandiert wird. Entgegen der ärztlichen Empfehlung setzt er sich jedoch durch und wird seinem ehemaligen Fliegergeschwader zugeteilt. Im Juni 1940 wird ihm das Kriegsverdienstkreuz verliehen. Im August wird er aufgrund seines Alters aus dem Militärdienst entlassen. Seine Kriegserlebnisse verarbeitet er in dem Werk "Flug nach Arras" (1942).

Im April 1943 erscheint sein erfolgreichstes Werk "Der kleine Prinz", welches er in den USA geschrieben hat und das dort auch erstveröffentlicht wird. Im selben Jahr kehrt er trotz aller Widerstände zu seiner Fliegergruppe zurück, die in  Algerien stationiert ist. Den Altersvorschriften zufolge soll Antoine de Saint-Exupéry unter die Verfügung des Oberkommandos gestellt werden, doch er setzt sich durch, Aufklärungsflüge durchführen zu dürfen. Am 31. Juli 1944 kehrt er von einem seiner Aufklärungsflüge nicht mehr zurück. Höchstwahrscheinlich wurde er von einem deutschen Jäger abgeschossen. Das Wrack seiner Maschine wurde erst knapp 60 Jahre später, und zwar im Jahre 2003, geborgen. Knapp 5 Jahre zuvor war das Armband des Autors gefunden worden.

 

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