Judenmord
Als Kind spricht Friedrich seine fromme und stark katholische Mutter einmal darauf an, dass Aaron vom Hülsmeyer, einem Dorfbewohner, verprügelt und bestohlen worden sei (S. 10). Daraufhin entgegnet die Mutter dem Sohne: „Hat er dem Aaron Geld genommen, so hat ihn der verfluchte Jude gewiss zuvor darum betrogen. Hülsmeyer ist ein ordentlicher, angesessener Mann, und die Juden sind alle Schelme“ (S. 10). Sie lässt damit die Vorurteile gegen die Juden in Friedrich wachsen.
Ganz eindeutig wird Friedrich der Antisemitismus anerzogen. Von selbst kommt das unvoreingenommene Kind nicht darauf, dass der Jude Aaron ein Betrüger sei könnte, da er ihn als ein Opfer sieht. Er stuft die Menschen seiner Umgebung als Kind als gleichwertig an, unabhängig von deren Religionszugehörigkeit – bis ihm anderes beigebracht wird.
Die Juden werden in der Gegend allgemeinerweise als minderwertig eingestuft....