Margreth Mergel
Zweckehe und Gewalt
Margreth Mergel (geb. Semmler), die zu Beginn der Handlung noch Margareth genannt wird (S. 6), ist die Mutter der Hauptfigur Friedrich Semmler in der Novelle „Die Judenbuche“. Zu Beginn der Handlung ist sie etwa 40 Jahre alt (S. 6). Als junge Frau war Margreth eine „Dorfschönheit“ (S. 6) und auch als reifere Frau hat sie als schlaue, anständige, nicht zu arme (S. 7) Frau einen guten Ruf.
Sie geht mit Hermann Mergel eine Zweckehe ein, um nicht als alte Jungfer zu sterben (S. 7). Nach zehn Ehejahren wird sie zur Witwe (S. 10). Sie lebt im Dorf B. in einem bescheidenen Haus. Ihr einziger noch lebender Verwandter ist ihr jüngerer Bruder Simon, der in Brede lebt (S. 12).
Margreths Entwicklung ist über die Handlung hinweg sehr negativ. Zu Beginn ist sie eine selbstbewusste Persönlichkeit. Sie glaubt, den alten Hermann Mergel gut steuern zu können, und geht daher optimistisch in die Ehe mit ihm. Sie glaubt, dass an schlechten Ehen immer die Frauen schuld sind (S. 7).
Bald muss sie aber erkennen, dass auch sie dem Alkoholismus und der Gewalttätigkeit ihres Mannes nicht standhalten kann. Sie leidet sehr unter Hermann, doch sie trägt ihre Not nie nach außen (S. 7). Margreth ist eine Frau, die ihr Gesicht wahren will.
Die einsame Mutter und die Adoption
Ihre Rolle als Mutter lebt Margreth sehr widersprüchlich aus. Schon in der Schwangerschaft war sie voller Sorge und weinte nach Friedrichs Geburt sehr (S. 7). Doch obwohl sie sehr hart und böse mit dem Jungen spricht, ihn beschimpft und ihm Angst macht (S. 8), liebt sie ihn (S. 21).
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