Glück
Der Weltstaat bemüht sich, alle seine Bürger glücklich zu machen. Das permanente Glück der Menschen ist ein zentrales stabilisierendes Element, das die Gemeinschaftlichkeit, die Einheitlichkeit und die Beständigkeit der Gesellschaft gewährleistet. Das Problem des Glücks, also „mit anderen Worten die Frage, wie man Menschen dazu bringt, ihr Sklavendasein zu lieben“ (Vorwort, S. 307), ist in der schönen neuen Welt gelöst worden. Diese vier Faktoren sind dabei entscheidend: Konditionierung, Soma, Konsum und HLS.
Die Kastenmitglieder werden so konditioniert, dass sie mit ihrer Kastenzugehörigkeit zufrieden sind. Zum Beispiel haben die Kinder der Betas diese Weisheit in der Schlafschule unzählige Male gehört: „Alphakinder tragen Grau. Sie arbeiten viel härter als wir, weil sie so furchtbar schlau sind. Ich bin wirklich heilfroh, dass ich ein Beta bin, denn ich muss nicht so hart arbeiten. Und immerhin sind wir viel besser als Gammas und Deltas. Gammas sind dumm” (S. 36). Die Betas fühlen sich glücklich mit ihrem Schicksal und ihrer Funktion in der Gesellschaft. Alle Kasten fühlen sich, jede für sich, begünstigt. Lenina ist davon überzeugt und bekräftigt es laut: „Ja, heute sind alle glücklich“, plapperte Lenina nach. Die Worte hatten sie beide zwölf Jahre lang Nacht für Nacht einhundertfünfzigmal Mal gehört“ (S. 87). Die Klassengegensätze sind damit neutralisiert: Es entsteht kein Neid zwischen den Kasten.
Soma ist der Name der Droge, die alle Bewohner der neuen Welt legal konsumieren. Soma wird industriell hergestellt, damit davon immer ausreichend zur Verfügung steht. Soma ist ...