Linda
Linda und John
Linda ist eine blonde, „pneumatisch, ganz besonders pneumatisch[e]“ (S. 110) Beta-Minus. Sie ist die Freundin des Direktors der Brüter und Konditionierungscenter und arbeitet im Befruchtungsraum (der DCK). Mit ihm unternimmt sie einen Ausflug in das neumexikanische Reservat. Bei einer Klettertour verschwindet sie plötzlich aus unerklärlichen Gründen. Am darauffolgenden Tag verläuft die Suche nach ihr erfolglos. Es wird angenommen, dass sie tot ist.
In Wirklichkeit ist sie abgestürzt und hat sich am Kopf verletzt. Sie wird glücklicherweise von Indianern gerettet. Diese bringen sie in ihr Dorf. Linda ist zu diesem Zeitpunkt schwanger. Sie bringt ihren Sohn John in dem Reservat zur Welt und lebt von da an in einer Hütte in der Nähe des Indianerdorfes. Linda schämt sich sehr für die Geburt ihres Kindes und unternimmt deshalb nie einen Versuch, wieder in die zivilisierte Welt zurückzukehren, weil dort nur Hohn und Spott auf sie gewartet hätten.
Linda hat keine Ahnung, wie man sich richtig um ein Kind kümmert und es großzieht, weil die Retortenkinder in der Zivilisation keine Mutter haben. Sie ist auf ihre Rolle als Mutter nicht vorbereitet und nach der Geburt völlig desorientiert. Sie versucht, John einige Schlafschulweisheiten beizubringen. Es fällt ihr schwer, Gefühle für John zu entwickeln. Als John sie eines Tages umarmt, stößt sie ihn ziemlich heftig weg. „Sein Kopf schlug gegen die Wand“ (S. 146). Aus Verzweiflung verprügelt sie ihn, was sie später jedoch bedauert. Linda empfindet ihren Sohn als störend und kann mit seinen Kuschelversuchen zunächst nichts anfangen. Irgendwann jedoch lässt sie Emotionen zu und entwickelt Mutterliebe für John: „Plötzlich umschlang sie ihn und übersäte ihn mit Küssen“ (S. 147).
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