Filine
Filine und Michel
Filine ist eine blonde, „pneumatisch, äußerst pneumatisch (e)“ (S. 103) Beta-Minus. Sie ist die Freundin des Direktors der Brut- und Normzentrale und arbeitet im Befruchtungsraum (der BUND). Mit ihm unternimmt sie einen Ausflug in die neumexikanische Reservation. Bei einer Klettertour verschwindet sie plötzlich aus unerklärlichen Gründen. Am darauffolgenden Tag verläuft die Suche nach ihr erfolglos. Es wird angenommen, dass sie tot ist.
In Wirklichkeit ist sie abgestürzt und hat sich am Kopf verletzt. Sie wird glücklicherweise von Indianern gerettet. Diese bringen sie in ihr Dorf. Filine ist zu diesem Zeitpunkt schwanger. Sie bringt ihren Sohn Michel in der Reservation zur Welt und lebt von da an in einer Hütte in der Nähe des Indianerdorfes. Filine schämt sich sehr für die Geburt ihres Kindes und unternimmt deshalb nie einen Versuch, wieder in die zivilisierte Welt zurückzukehren, weil dort nur Hohn und Spott auf sie gewartet hätten.
Filine hat keine Ahnung, wie man sich richtig um ein Kind kümmert und es großzieht, weil die Retortenkinder in der Zivilisation keine Mutter haben. Sie ist auf ihre Rolle als Mutter nicht vorbereitet und nach der Geburt völlig desorientiert. Sie versucht, Michel einige Schlafschulweisheiten beizubringen. Es fällt ihr schwer, Gefühle für Michel zu entwickeln. Als Michel sie eines Tages umarmt, stößt sie ihn so heftig von sich, „daß er mit dem Kopf gegen die Mauer schlug“ (S. 132). Aus Verzweiflung verprügelt sie ihn, was sie später jedoch bedauert. Filine empfindet ihren Sohn als störend und kann mit seinen Kuschelversuchen zunächst nichts anfangen. Irgendwann jedoch lässt sie Emotionen zu und entwickelt Mutterliebe für Michel: „Und auf einmal schlang sie die Arme um ...